Kapitel 17. Multimedia

Inhaltsverzeichnis

17.1 Sound
17.1.1 Soundkarte einrichten
17.2 Xmms
17.2.1 Skins
17.2.2 Hauptfenster
17.2.3 Titelliste (Playlist)
17.2.4 Equalizer
17.2.5 Voreinstellungen
17.2.6 Xmms von der Kommandozeile
17.2.7 Formate
17.2.8 Xmms und Netscape
17.3 Zinf
17.4 Gqmpeg
17.5 Grip
17.6 Videobearbeitung
17.6.1 iLink/Firewire/IEEE1394
17.6.2 dvgrab
17.6.3 Kino
17.7 TV-Karten
17.7.1 xawtv
17.7.2 alevt
17.8 Videoplayer
17.8.1 Xine
17.9 Videokonferenzen
17.9.1 GnomeMeeting
17.10 CD-ROMs & DVDs
17.10.1 Hardware
17.10.2 Kernel
17.10.3 Software

Auch der Bereich Multimedia hat bei GNU/Linux längst Einzug gehalten. Neben Soundkarten sind hier insbesondere TV-Karten, DVDs und natürlich die Videobearbeitung zu nennen.

17.1 Sound

17.1.1 Soundkarte einrichten

Um eine Soundkarte unter Debian GNU/Linux zu aktivieren, müssen Sie die nötigen Treiber als Module laden oder fest in den Kernel einkompilieren. Bei einer Soundkarte gibt es keinen Grund, die Treiber nicht als Module zu laden: Eine Soundkarte wird normalerweise nicht beim Systemstart benötigt und kann also problemlos später als Modul geladen werden.

GNU/Linux unterstützt eine Vielzahl von Soundkarten; Sie müssen also zunächst herausfinden, welche Soundkarte sich in Ihrem Rechner befindet. Wenn Sie ein Motherboard mit integriertem Soundchip verwenden oder GNU/Linux auf einem Notebook verwenden wollen, werden Sie keine eigene Soundkarte als Steckkarte in Ihrem Rechner finden. Wenn sich eine Steckkarte in Ihrem Rechner befindet, hilft oft ein Blick auf die auf der Karte aufgedruckten Angaben. Viele Karten und Chipsätze sind zu den sehr verbreiteten Soundblaster“-Karten kompatibel; diese verwenden das Kernelmodul sb. Sehr verbreitet sind auch Karten, die das Modul es1371 verwenden; zu diesen gehören auch einige preiswertere Soundblaster-Modelle.

Für alle Soundkarten müssen Sie jedoch zuallererst das Modul soundcore laden, am einfachsten mit dem Kommando modprobe soundcore. Dieses stellt Funktionalitäten zur Verfügung, die von allen weiteren Treibern für Soundkarten benutzt werden. Laden Sie danach das benötigte Modul für Ihre Soundkarte, beispielsweise mit modprobe es1371. Ob das Laden der Module erfolgreich war, sehen Sie schon auf der Kommandozeile; ein Blick in die Datei /var/log/syslog verrät Ihnen aber noch mehr Details.

Wenn Sie eine ältere Soundkarte verwenden, die in einem der ISA-Steckplätze Ihres Rechners untergebracht ist, dann müssen Sie eventuell beim Laden des Moduls weitere Parameter wie zum Beispiel den benötigten Interrupt dieser Karte angeben. Bei neueren Karten, die im PCI-Steckplatz des Rechners untergebracht sind, ist dies nicht der Fall.

Damit ist die eigentliche Installation der Soundkarte bereits abgeschlossen. Wenn Sie weitere Funktionen der Karte nutzen wollen (wie zum Beispiel eine MIDI-Schnittstelle), so kann es notwendig sein, weitere Module zu laden.

Die Funktionsfähigkeit der Karte und der geladenen Treiber können Sie sehr leicht von der Kommandozeile aus feststellen. Auch Soundkarten werden unter GNU/Linux, wie alle anderen Geräte auch, über Gerätedateien angesprochen. Mit dem Kommando cat können Sie eine Sounddatei einfach über die Gerätedatei /dev/audio zur Soundkarte schicken. Meist wurde während der Installation von Debian GNU/Linux bereits die eine oder andere Sounddatei auf Ihrem Rechner installiert; Sie können diese mit dem Kommando locate .wav suchen und eine dieser Dateien dann ausgeben lassen. Hier ein prinzipielles Beispiel; passen Sie dieses bitte an Ihre Gegebenheiten an:

fr@linux:~$ locate .wav
/usr/share/sounds/logout.wav
/usr/share/sounds/panel/slide.wav
/usr/share/sounds/phone.wav
...

fr@linux:~$ cat /usr/share/sounds/logout.wav > /dev/audio

Wenn dieser Test erfolgreich ist, können Sie sich an die weitere Arbeit machen und einige der im Folgenden vorgestellten Programme ausprobieren.