1.3 Debian GNU/Hurd

GNU Hurd ist ein Unix-Kernel des GNU-Projekts. Hurd besteht, im Gegensatz zum monolithischen Linux-Kernel, aus einem kleinen, dem so genannten Mikro-Kernel, und vielen als Modulen ausgelegten Servern.

Auch beim Linux-Kernel ist es bereits möglich, viele Funktionen als Modul zu übersetzen und so den eigentlichen Kernel klein zu halten. Der Linux-Kernel wurde jedoch nicht von Anfang an für ein modulares Konzept ausgelegt, so dass die Möglichkeiten hier beschränkt sind. Ein fehlerhafter SCSI-Treiber beispielsweise kann das gesamte System lahm legen.

Einige Debian-Entwickler unterstützen seit einigen Monaten die Entwicklung von Hurd, indem sie Pakete für den Hurd-Kernel übersetzen und im Netz zur Verfügung stellen. Alle zur Paketverwaltung notwendigen Werkzeuge stehen zur Verfügung.

Für die eigentliche Installation von Debian GNU/Hurd stehen bereits CD-Images zum Download bereit. Diese basieren momentan noch auf den Bootdisketten von Debian GNU/Linux-i386; für die Installation von Hurd müssen Sie einmalig für kurze Zeit auf einen Linux-Kernel zurückgreifen. Die CD-Images sind bootfähig und sind für die Installation von Debian GNU/Hurd angepasst worden.

Debian GNU/Hurd ist ein Debian GNU-System, das den Hurd-Kernel verwendet. Abgesehen vom Kernel-Management wird es genauso installiert und gewartet wie Debian GNU/Linux. Momentan unterstützt Hurd lediglich die i386-Architektur, wird aber in Zukunft sicher auch auf andere Architekturen portiert oder auch andere Mikro-Kernel benutzen.