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Das Kapitel über Spiele wurde von Robert Griesel geschrieben.
Viele Menschen meinen, GNU/Linux sei ungeeignet für PC-Spieler. In der Tat sind die meisten der proprietären Spiele, denen sich die Spielezeitschriften widmen, nicht unter GNU/Linux spielbar. Es gibt aber sehr viele freie Spiele (z.Z. etwa 1000), die nativ für Debian verfügbar sind. Diese haben teilweise die Qualität kommerzieller Spiele.
Außerdem besteht die Möglichkeit einen Emulator wie WINE (WINE is not an emulator) zu benutzen, mit dem man Windowsspiele spielen kann. Wine ist eine Nachbildung der Windows-API, die allerdings etwas langsamer ist als das Original. Es gibt auch Emulatoren für viele Spielkonsolen, wie z.B. das Nintendo 64.
Und nicht zuletzt sei noch erwähnt, das einige Spielehersteller ihre Produkte mittlerweile auch auf GNU/Linux portieren. id Software war der erste Spielehersteller, der einen potenziellen Verkaufshit, nämlich Quake 3 Arena, zeitgleich mit der Windowsversion auch für GNU/Linux veröffentlichte. John Carmack, der Chefentwickler von id Software, gestand sogar ein, dass er seine Spiele auf GNU/Linux programmiert, und dann Wrapper für Windows schreibt. Einige Firmen, wie Linux Game Publishing und früher Lokigames lizensieren und portieren kommerzielle Spiele auf die Linux-Plattform und verkaufen die Spiele als Box. Es ist zu vermuten, dass sich das Linux-Engagement der Spielehersteller ausweiten wird, vermutlich proportional zu der Verbreitung des GNU/Linux-Betriebssystem und damit der Profitaussichten.
Man kann also nicht behaupten, Debian sei keine geeignete Plattform für PC-Spiele, sie ist eben noch im Wachsen begriffen.
Eine große Datenbank der unter GNU/Linux verfügbaren Spiele gibt es bei www.happypenguin.org.
Viele Spieler benutzen - meist im Simulationsbereich - ein nettes Zusatzgerät. Die meist nur für den Einsatz bei Spielen konzipierten Joysticks sind prinzipiell auch unter Debian einzusetzen. Und auch praktisch werden nahezu alle wichtigen Joysticks und Gamepads unterstützt. Im folgenden wird kurz beschrieben wie einfache Joysticks installiert werden. Unter http://home.mayn.de/comrad/?content=joysticks finden sie umfangreichere Informationen.
Zunächst sollte man beim Kompilieren eines eigenen Kernels die Inputcore-Treiber als Module erstellt haben. Des weiteren braucht man den Gameport-Treiber. Hier gibt es einen allgemeinen und einige spezielle Treiber (z.B. Soundblaster Live!-Gameport). Wie man Joysticks, die über den USB-Anschluss laufen, konfiguriert, sollten sie auch auf oben genannter Seite erfahren. Als drittes muss der Treiber des Joysticks/Gamepads als Modul vorliegen. Die meisten der Joystick- und Gameport-Treiber sind in einem Standard-Debian-Kernel enthalten. Sie können diese Module mit modconf einbinden.
Bei nächsten Systemstart sollte eine Gerätedatei /dev/js0 angelegt werden. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder haben es wurde das falsche Treibermodule eingebunden, oder aber die Gerätedatei heißt /dev/input/js0. Dann sollte ein Symlink nach /dev/js0 erstellt werden, denn die Applikationen suchen nur nach /dev/js0.
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